Mittwoch, 8. Januar 2014

Dynastes hercules hercules | Herkuleskäfer

Substrat der Larven:

Auch wenn die Larven des Herkuleskäfer Holz (WFH) fressen, ist es doch ratsam eine Holz - Laub - Mischung im Verhältnis 1 zu 1 anzubieten .

Zum Holz:  Das WFH (weißfaules Holz) sollte eine gute Qualität, bezüglich Verrottungsgrades haben - es sollte schon sehr weich sein - und es sollte nicht zu nass sein. Ich habe zumeist Buchen- / Eichen- / Birken- Holz verwendet. Allerdings mische ich es mit verrottendem Eichenlaub. Man muss abwarten, ob diese Mischung zu guten Größen der Imagos führt....

Zum Laub: Auch wenn man die Larven ohne weiteres auf reinem Holzsubstrat zu züchten sind,  mische ich es mit verrottendem Eichenlaub. Bei reinem Holz-Substrat ergeben sich gewisse Nachteile:

  1. Man muss aufpassen, dass das Substrat nicht zu feucht ist, da es sonst kompostiert und die Larven exzessive Nässe nicht gut vertragen.
  2. Nach meinen Beobachtungen fressen die Larven auch durchaus Laub und Larven die auf einem Gemisch gehalten wurden wuchsen schneller.
  3. Das Laub - Holz- Gemisch hat eine gute luftige Konsistenz, welche eine gute/ gesundheitsfördernde Wirkung auf die Larven hat.
  4. Das Substrat sollte möglichst fein sein. Larven auf grobem Substrat mit größeren Holzstücken tendieren zu langsamerem Wachstum als Larven die auf einem sehr fein gemahlenem Substrat gehalten wurden. Vermutlich liegt das daran, dass Larven auf grobem Substrat, dieses erst zerkleinern müssen.

Haltung der Larven:


Man kann die Larven zwar zusammen halten, allerdings sind diese Behälter dann zumeist sperrig, da pro Larve mindestens 10 Liter Substrat eingeplant werden sollten. Außerdem verletzen sich die Larven, die eigentlich nicht kannibalisch veranlagt sind, manchmal doch gegenseitig während der Häutung. Auch lässt sich bei der Einzelhaltung die Entwicklung der einzelnen Käferlarven besser kontrollieren.


Für eine bessere Methode halte ich es die Larven einzeln in 4-6 Liter Dosen zu halten. Vorteil: Man kann die Larven individuell überwachen, der Substratwechsel wird einfacher und man kann gesetzt den Fall  dass Holz oder Blätter werden schneller gefressen werden, diese einfach wieder nachfüllen. Außerdem erleichtert es die Haltung der unterschiedlichen Geschlechter bei  unterschiedlichen Bedingungen und (was vorkommen soll) auch Krankheiten verbreiten sich nicht im gesamten Zuchtstamm.

Der einzige Nachteil dieser "kleineren" Boxen beginnt, wenn die Larven sich im dritten Stadium befinden, ca. 80 bis 130 Gramm schwer sind und sich verpuppen wollen. Nun benötigt man größere Boxen, zwischen 10 und 20 Liter Fassungsvermögen, in welche man die Larven überführt. 

Ach ja, ein kleiner Einschub noch: Man benötigt die größeren Dosen ausschließlich für die männlichen Larven, die Weibchen verpuppen sich problemlos in den kleineren Dosen.

"Wenn die Larven gelb werden ist das ein gutes Zeichen dafür, dass sie sich Verpuppen wollen."

Hat man die Larven umgesetzt, werden sie bald mit der Verpuppung beginnen. Diese findet am Boden des Containers statt, wo man alles recht gut beobachten kann, wenn es ein transparenter Behälter ist. Während der Verpuppung und des Puppenstadiums ist es sehr wichtig auf die Feuchtigkeit des Substrates zu achten. Wieder einmal sollte es nicht zu feucht, aber auch nicht zu trocken sein. Wichtig ist es auch, darauf zu achten, dass sich keine Regenwürmer im Substrat befinden, da diese das Substrat fressen, es damit dichter und auch feuchter machen und sich zusätzlich in den Kokon graben und die Puppenwiege zerstören können.

"Hat die Larve erst einmal ihre Puppenwiege angelegt, beginnt die Zeit des Wartens. Bis der Imago (Käfer) schlüpft, kann es schon einmal bis zu drei Monaten dauern (Verpuppung nach ca. 4 Wochen. Puppe zu Käfer nach bis zu 8 Wochen)"

Wenn man die Dosen mit nur wenigen und kleinen Belüftungsöffnungen versieht, muss man nicht, wie bei offenen Containern die Feuchtigkeitso sehr oft überprüfen, allerdings sollte man dies beim Befüllen der Dosen dann um so gründlicher tun.

Haltung der Käfer (Imagos):

Schlüpften die Käfer, dauert es noch einige Wochen bis sie sich Verpaaren können. Und weil junge Männchen manchmal sehr aggressiv sein können und auch die Weibchen angreifen, sollte man sie erst einmal getrennt halten (~3-5 Wochen). 

Sollte die Verpaarung dann noch immer nicht klappen, kann man eine Handverpaarung versuchen. Dazu geht man wie folgt vor: Das Weibchen wird auf der Hand platziert und das Männchen auf ihr. In der Regel sollte nun Interesse seitens des Männchens entstehen. Da die Tarsen der Käfer ausgesprochen stark sind und Haut ohne weiteres verletzen können, tut es anstelle der Hand auch ein dickerer Ast.

Hat die Verpaarung stattgefunden, werden die Weibchen bald zur Eiablage schreiten. Dazu benötigen sie allerdings einen Behälter mit einer Substrattiefe von mindestens 30 - 40 cm . Als Substrat eignet sich ein Holz - Laubgemisch, welches allerdings sehr fein sein sollte, damit sich die Eier gut entwickeln. Auffällig ist die Vorliebe der Weibchen Eier im unteren Bereich des Behälters abzulegen. sie bevorzugen dabei Substrat welches stark verdichtet ist. Am besten nehmen wir also all unsere Kraft zusammen und pressen es so fest wir können. Die Weibchen werden es dann noch weiter verdichten.

Die Eier werden vom Weibchen in eine Art Kokon gelegt, welchen die Käfer-Weibchen aus verdichtetem Substrat herstellen, die Schlupfrate ist, wenn man diesen zerbricht um an die Eier zu gelange sehr gering.Die Weibchen legen laut Hören-Sagen Eier i.d.R. in Intervallen, d.h. sie legen z.B. zwei Wochen lang keine Eier, aber dann gleich bis zu zwanzig innerhalb eines Tages. 

Ob danach wieder eine Verpaarung notwendig wird, ist mir leider nicht bekannt. Ach ja, 

Dynastiden benötigen im Gegensatz zu Cetoniden kein Licht für ihr Wohlbefinden und zur Eiablage.

Sind die ersten Eier gelegt, heißt es wieder einmal warten, ab und zu kann man den Container wechseln, so dass die Weibchen nicht aus Versehen beim Graben Eier zerstören, aber das war's dann auch schon. Frühestens einen Monat nach der Eiablage kann man mal vorsichtig nach graben und schauen, ob die ersten Larven schon geschlüpft sind. Besser wäre es aber länger zu warten...

Die Käfer leben ca. ein halbes Jahr und sollten in dieser Zeit ständig gut gefüttert werden. Banane dürfte auch bei Dynastes das Futtermittel erster Wahl sein, allerdings werden auch die anderen üblichen Früchtebreis, Marmelade, Birnen, Äpfel, Mangos, Zuckerrohr, etc sehr gut angenommen. Nach dem Schlupf werden die Larven wieder vereinzelt. Die Gesamtentwicklung von Ei zu Käfer dauert zwischen eineinhalb und zweieinhalb Jahren.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dynastinae


1 Kommentar:

  1. Hey Super interessanter Bericht.
    Ich züchte auch seit 3 Jahren Dynastes und mein erster Brut Erfolg waren 23 Larven.Vor ein paar Tagen habe ich auch 3 Weibchen gefunden und noch 2 Männliche Puppen.Die Zucht läuft :-)Weiter viel Erfolg und vielleicht bist du ja auch im Käfer Forum zu fuínden.https://kaeferforum.com/
    Gruß Raymond

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